Bei einer Erkältung gibt’s nur Hühnerbrühe oder Zwiebelsaft? Nein. Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was schmeckt. Dennoch gibt es einige Nahrungsmittel, die besser geeignet sind als andere. Dabei gilt wie immer, dass selbstgekochtes Essen Fertigessen vorzuziehen ist und die Zutaten möglichst frisch und gesund sein sollten.
Bitte püriert, nicht geschüttelt
Wenn der Hals kratzt und schmerzt, sollte man zu weichen, den Rachen schonenden Nahrungsmitteln greifen. Dabei ist warm und kalt erlaubt. Ein leckeres Eis kühlt die Nervenenden in der Halsregion, wodurch der Schmerz gelindert wird. Warmer, nicht zu heißer Pfefferminztee kann Halsschmerzen lindern. Wissenschaftler vermuten weitere positive Effekte bei Erkältungskrankheiten. Auch Ingwertee schmeckt und schadet auf keinen Fall, auch wenn konkrete Effekte wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden konnten.
Weiche und cremige Gerichte, wie etwa Cremesuppen, Kartoffelpüree, Rührei oder Joghurt sind wegen ihrer Konsistenz und ihrer Inhaltsstoffe empfehlenswert. Auch einer der Klassiker, Honig, lindert Halsschmerzen und ist angenehm bei einem rauen Hals. Bei erkälteten Kindern zeigte sich in einer Untersuchung, dass Honig ihnen sogar besser als einige Medikamente beim Ein- und Durchschlafen half.
Mythos Vitamin C
Bei Fruchtsäften sollte darauf geachtet werden, dass zu ungesüßten Säften gegriffen wird, die nicht zu viel Säure aufweisen. Die Fruchtsäure etwa in Orangensaft kann den gereizten Halsschleimhäuten weiter zusetzen. Das darin enthaltene Vitamin C ist wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nicht so bedeutend wie gemeinhin angenommen wird. Die Studien konnten nachweisen, dass Vitamin C allenfalls bei Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern oder Menschen, die in sehr kalten Gegenden leben, einen Effekt bei Erkältungen hat. Schaden tut es aber in normalen Mengen natürlich nicht.
Energie aus der Suppenschüssel
Auch ein weiterer Klassiker, die Hühnersuppe (auch als vegane Variante), ist empfehlenswert. Am besten selbst gekocht, steckt sie voller Mineralstoffe und liefert diese dem Körper in leicht aufnehmbarer Form. Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und anderes frisches Gemüse in der Suppe schmecken nicht nur, sondern liefern wertvolle pflanzliche Nährstoffe und wirken vermutlich zudem entzündungshemmend. Nicht zuletzt versorgt die Suppe den Körper mit leicht aufnehmbarer Energie, die er für die Abwehr der Erkältungserreger braucht. Wissenschaftlich ganz erklären kann man den Nutzen der Hühnersuppe zwar noch nicht, sie zu essen und sich damit etwas Gutes zu gönnen, schadet aber auf keinen Fall. Es spricht auch nichts dagegen, das Essen etwas kräftiger als üblich zu würzen, schließlich soll es ja nach etwas schmecken. Ein bisschen mehr Salz oder Zucker als sonst ist völlig in Ordnung.
Fühlt man sich nicht fit genug, um selbst zu kochen, können vielleicht Familie und Freunden oder auch Nachbarn helfen.